Didaktik - Kernlehrpläne

Kernlehrplan Mathematik Sekundarstufe I

Seit dem 27.09.2004 liegt in NRW der Kernlehrplan für die Sekundarstufe I für das Fach Mathematik vor. 

Mit den neuen Kernlehrplänen für die Sekundarstufe I für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch sollen für den Unterricht Bildungsstandards verbindlich gemacht werden. Die Festlegung sogenannter Bildungsstandards durch die KMK beschreiben, welche Lernergebnisse am Ende einer Jahrgangsstufe erwartet werden. Die Entwicklung nationaler Bildungsstandards und die Formulierung von Kernlehrplänen haben insbesondere auch Konsequenzen für den Medieneinsatz im Mathematikunterricht. 

Die Erwartungen am Ende der jeweiligen Doppeljahrgangsstufen gestaltet sich hier als (gleichwertiges) Zusammenspiel von Kompetenzen, die sich auf mathematische Prozesse beziehen und solchen, die auf mathematische Inhalte ausgerichtet sind. 

prozessbezogene Kompetenzen:	inhaltsbezogene Kompetenzen:
Argumentieren / Kommunizieren: Kommunizieren, Argumentieren, Präsentieren	Arithmetik/ Algebra: mit Zahlen und Symbolen umgehen können
Problemlösen: Probleme erfassen, erkunden und lösen	Funktionen: Beziehungen /Veränderungen beschreiben/ erkunden
Modellieren: Modelle erstellen und nutzen	Geometrie: ebene/räumliche Strukturen nach Maß/ Form erfassen
Werkzeuge: Medien und Werkzeuge verwenden	Stochastik: mit Daten und Zufall arbeiten

Die Kernlehrpläne beschreiben in Anknüpfung an diesen allgemeinen Bildungsziele Kompetenzen, die von den Schülerinnen und Schülern beherrscht werden sollen und konkretisieren diese durch Aufgabenbeispiele. Die Kernlehrpläne untergliedern sich in vier Kapitel. 
In Kapitel 1 sind die allgemeinen Bildungsziele aufgeführt. Sie stecken den Rahmen ab für die folgende Konkretisierung von fachbezogenen Kompetenzen.
In Kapitel 2 definieren die Kernlehrpläne verbindlich Anforderungen am Ende der Sekundarstufe I. Diese sind nicht nur fachlich relevant, sondern zeigen auch Perspektiven auf für die Bewältigung des späteren beruflichen Alltags.
In Kapitel 3 werden fachliche Anforderungen für das Ende der Klassen 6, 8 und 10 in Form von Kompetenzerwartungen verbindlich festgelegt. Sie markieren somit Stationen auf dem Weg zu den abschlussbezogenen Standards (in NRW: Abschlussprüfung am Ende der Klasse 10; Zentralabitur).
In Kapitel 4 sind die fachlichen Anforderungen, also die Kompetenz- und Wissenserwartungen, durch Muster- und Modellaufgaben konkretisiert sowie durch Kriterien für die Feststellung, ob und in welchem Umfang die Anforderungen von den Schülerinnen und Schülern erfüllt werden. 

Im Rahmen des Modellprojektes SINUS-Transfer werden in den Setschulen Aufgaben zu den Kompetenzen der Kernlehrpläne entwickelt und getestet. Die fertig erstellten Aufgaben für die einzelnen Doppeljahrgangsstufen sind hier im Materialpool zu finden.

Die Kernlehrplänen sind einzuordnen unter  dem Rahmen der schulischen Qualitätsarbeit wie Vergleichsarbeiten und Lernstandserhebungen. So soll auch spezifischer Lernbedarf der Schülerinnen und Schüler ermittelt und gezielt Fördermaßnahmen darauf abgestimmt werden. Die Kernlehrpläne können auf Initiative der jeweiligen Schule ab dem Schuljahr 2004/2005 in den Klassenstufen 5, 7 und 9 verbindlich eingeführt werden. Spätestens ab dem Schuljahr 2005/2006 ist eine verbindliche Einführung in Klasse 5, 7 und 9 in allen Schulen der Sekundarstufe I vorgesehen. Im Folgeschuljahr werden sie dann auch für die Klassenstufen 6, 8 und 10 verbindlich.

Die vollständigen Printfassungen der Kernlehrpläne sind beim Ritterbach Verlag GmbH in der Schriftenreihe "Schule in NRW" erhältlich oder auch dort online zu erreichen.  Für die Nutzung des kostenlosen Angebotes ist eine kostenlose Registrierung erforderlich.
Link zum Ritterbach-Verlag (Auswahlmenü oben: Lehrpläne online): Download