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Didaktik - Konstruktivismus

Konstruktivismus

Der Konstruktivismus ist keine neue Supertheorie und kein pädagogisches Patentrezept. Er beinhaltet Anregungen für diejenigen, die angeregt werden wollen. Der Konstruktivismus kritisiert eine „normative“ Pädagogik, die Lernende zu erziehen, belehren, aufzuklären versucht, und er plädiert für eine reflexive Pädagogik, die die Selbstreferentialität der Lernenden anerkennt und dennoch z.B. die Gültigkeit unserer Wirklichkeitskonstruktionen problematisiert. Der „radikale“ Konstruktivismus ist eine Wissenstheorie, die als Reaktion auf eine Einsicht entstand, die so alt ist wie die abendländische Philosophie. Den meisten Denkern aber war diese Einsicht so unsympathisch, dass sie sich stets bemühten, sie zu umgehen. Sokrates drückte die Einsicht etwas überspitzt in dem berühmten Satz aus: „Ich weiß, daß ich nichts weiß“. Das war überspitzt, denn Sokrates wußte freilich eine ganze Menge über Mathematik und Geometrie, er kannte Athen gut genug, um nach seinen Sparziergängen den Weg nach Hause zu finden, und schließlich wußte er auch, dass der Schirlingsbecher ihm den Tod bringen würde. Doch das alles war Wissen, das er aus der Welt der Erfahrungen gewonnen hatte; seine Behauptung, nichts zu wissen, bezog sich auf jene absolute, von menschlicher Wahrnehmung und menschlichen Begriffen unabhängigen Welt, der Philosophen nachhängen, wenn sie von Erkenntnis sprechen. Wie die Skeptiker seit der Vorzeit der Vorsokratiker unentwegt wiederholt haben, können wir nie feststellen, ob die Vorstellungen, die wir uns machen, wahre Bilder einer Realität sind, denn wir können sie ja immer nur mit anderen Vorstellungen vergleichen, nie aber mit der Realität, die sie abbilden sollen. Dennoch haben Philosophen zweieinhalb Jahrtausende lang versucht, sich aus dieser paradoxen Lage herauszuwinden. Mit den Mitteln der Vernunft ist es ihnen nicht gelungen, und da haben sie sich durchweg jeder auf seine Weise auf religiöse oder metaphysischen Glauben berufen. 

Weitere Aspekte dazu:


Fassen wir zusammen: Der Konstruktivismus bringt zum Ausdruck, dass die Wirklichkeit, wie sie unabhängig vom Subjekt existiert, nicht erkannt werden kann und jedes Subjekt sich seine eigene Wirklichkeit konstruiert.

Copyright 2000-2005 Gaby Heintz