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Didaktik - Konstruktivismus - Foerster

H. v. Foerster - Kybernetik

Heinz von Foerster, einer der prominentesten Konstruktivisten, wurde 1911 in Wien geboren, studierte Physik, gab fünf Bände über Kybernetik heraus, interessiert sich aber auch für Epistemologie, Logik und Ethik und lebt z.Zt. in Kalifornien.

Was hat nun Kybernetik mit Konstruktivismus gemeinsam? Die Kybernetik beschäftigt sich mit der Regelung und Steuerung von Systemen. Dabei berücksichtigt sie vor allem Rückkoppelungen: das kybernetische System ist eine zirkuläre Organisation. Dabei ist die Rekursivität, d.h. die „Rückbezüglichkeit“ von besonderer Bedeutung. Rekursivität und Selbstreferentialität meinen: nicht nur A bewirkt B (lineare Kausalität), sondern auch A impliziert A. In diesem Sinn ist auch das menschliche Gehirn ein kybernetisches System.

Wesentlich ist Foersters Unterscheidung zwischen trivialen und nicht-trivialen Maschinen. Eine triviale Maschine wandelt Energie um, wobei diese Transformation, z.B. eines Autos zu regeln, zu steuern und zu berechnen ist. Für eine nicht-triviale Maschine, z.B. ein Mensch, sind zusätzliche innere Zustände charakteristisch. Aufgrund dieser internen Zustände ist menschliches Verhalten nicht berechenbar, nicht determiniert, unbestimmt, positiv formuliert: frei, verantwortlich, autopoietisch. Entscheidbare Fragen, ob z.B. 84753 eine Primzahl ist, können auch von Trivalmaschinen beantwortet werden. Ob es aber einen Gott gibt, kann nur jeder Mensch für sich entscheiden.

Diese Entscheidungsfähigkeit begründet eine selbstverantwortliche Ethik. Foersters „ethischer Imperativ“ lautet: „Handle stets so, dass weitere Möglichkeiten entstehen.“ (v. Foerster, S. 60) Jede Festlegung und Einengung reduziert die Handlungsmöglichkeiten; jede Umweltzerstörung verringert Zukunftschancen.

Foersters pädagogische Botschaft lautet: Direktive Belehrungs- und Erziehungsversuche behandeln Menschen wie triviale Maschinen, engen ihren Handlungsspielraum ein und bevormunden sie. Lernen bedeutet für Foerster Erweiterung von Möglichkeiten, und „Wissen bedeutet Verantwortung“. Und „Ohne Kommunikation gibt es keine Regelung; ohne Regelung gibt es kein Ziel; und ohne ein Ziel werden Begriffe wie „Gesellschaft“ oder „System“ zu Leerformeln.

Literatur:

von Foerster, Heinz (1993), KybernEthik. Berlin

 
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